Schlagwörter
Erasmussemester, europäischen Ausland, Psychologiestudium, Universität
Wie gottseidank viele meiner Altersgenossen hat es auch mich im Rahmen meines Studiums hinausgetrieben aus meinem Alltag, um ein Erasmussemester einzulegen. Mein Alltag, das ist ein Psychologiestudium an einer österreichischen Universität. Ein Erasmussemester ist, für alle, die noch nicht davon gehört haben, ein studienbezogener Aufenthalt im europäischen Ausland, der von der europäischen Union finanziert wird (das neue Programm heißt Erasmus+, bei dem neben Studienaufenthalten auch Praktika im Ausland finanziert werden für bis zu 12 Monate pro Studienzkylus. Nähere Infos: http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/index_de.htm). „Gottseidank“ sage ich deshalb, weil ich es als große Bereicherung empfinde für jedes Studium, nicht ausschließlich weil es sich im Lebenslauf gut macht und es die Zahl der internationalen Facebook-Freunde verdoppelt, sondern vorwiegend deshalb, weil es völlig neue Perspektiven eröffnet: Jede neue Bekanntschaft, jeder Umstand, der in dem fremden Land anders ist als im eigenen, jedes Gespräch (sei es im eigenwilligen „Erasmus-Englisch“ oder in der Landessprache) und jede freie Minute, in der man zum Nachdenken kommt, verändern das Denken, verändern die Vorstellungen über die Welt.
Soweit so gut. Diesen schwülstigen Text hat vermutlich schon jeder einmal gehört, der in einer Infoveranstaltung über Auslandsaufenthalte war. Die Zuhörer gehen nicht selten mit glänzenden Augen und voller Abenteuerlust aus der Veranstaltung. „Man könnte ja mal… man sollte doch unbedingt… Schweden im Frühjahr – das wär’s doch!“ Auch mir ging es nicht anders. Ich hatte Blut geleckt und war überzeugt: Ich muss raus in die Welt! In meinem Kopf war der Antrag schon halb ausgefüllt und das Learning Agreement (die Vereinbarung zwischen der eigenen und der Gastuniversität über die zu belegenden Kurse und deren Anrechenbarkeit) schon unterzeichnet. Die Realität sah dann aber erst einmal anders aus: Das Studium ist dicht gedrängt, es gilt Kurse zu bestehen, um ohne Zeitverlust weiterstudieren zu können, ein Privatleben mit Familie, Freundschaft und Liebe gibt es nebenher auch noch und wenn einem das internationale Büro der eigenen Uni den Berg an Formularen kredenzt, bekommt die Motivation einen erheblichen Dämpfer. Dass ich es letztlich doch geschafft habe, lag wohl daran, dass es mir wirklich wichtig war und sicher nicht zuletzt auch an den vielen hilfsbereiten Menschen in diversen Büros meiner Uni, an der Gastuniversität und in meinem privaten Umfeld.
Dieser Blog soll meine Reise nach und durch Belgien festhalten und hoffentlich eine Hilfe sein für jene, die sich (noch nicht) für ein Auslandssemester entschieden haben. Alle „unbedarften“ Leser mögen mir verzeihen, dass ich aus diesem Grund von Zeit zu Zeit Links und nähere Erklärungen über das Erasmusprogramm und anderes anhänge. Es stört möglicherweise den Lesefluss, hilft aber hoffentlich dem ein oder anderen bei der Vorbereitung. Viel Vergnüngen beim Lesen, Schmökern und Entdecken!